Royal Flyfishing-Onlinemagazin
Die Mur im Lungau Revier III / Mittlere Mur
Abenteuer im glasklaren Gebirgsfluss
Die Mur entspringt südöstlich des Murtörls auf einer Höhe von etwa 2050m in der Ankogelgruppe (Nationalpark Hohe Tauern) im Salzburger Lungau. Sie fließt durch die Steiermark nach Slowenien und bei Kroatien als Grenzfluss zu Ungarn. Nach insgesamt 453 km mündet sie in die Drau. Der ehemalige Hotelier Hr. Wilhelm Ronacher bewirtschaftete die Mur vom Ursprung bis hinunter nach Tamsweg über mehrere Jahrzehnte als reine Fliegenfischer-Strecke, in der sich Bach-, Regenbogenforellen und Äschen bestens reproduzieren konnten. Die Anzahl der Tageskarten war - so wie auch heute - stets limitiert, kein Fisch wurde entnommen, es konnte bei niedrigem Befischungsdruck der Fischbestand gesichert werden. Anfang Januar 2019 übernahm das Energie-Unternehmen „Salzburg AG“ die Fischereirechte und bewirtschaftet die Mur in der bisherigen Form. Das Mittlere Mur-Revier III (inkl. Zederhausbach/gesamt: 11,5 km) beginnt an der unteren Grenze mit der Einmündung des Leißnitzbaches in St. Margarethen. Auf den ersten ca. 300 Metern gibt es Pools, Rauschen und Züge unter deren Steinformationen Bach- und Regenbogenforellen auf Insekten lauern.
Sie präsentiert sich dann durchweg als schnell fließender, meist gerader Wiesenfluss mit wenig Strukturen bis hinauf nach St. Michael (Ortsteil Glashütte). Auf Höhe von St. Michael befindet sich die sogenannte „Mur-Insel“ - ein sehr schöner, durch Renaturierung breit angelegter Flussteil mit Kiesbänken auf einer Länge von ca. 250 m. Nachdem bei sonnigem Wetter und/oder Ferienzeit dort auch Freizeitbetrieb angesagt ist, fischt man im Bereich dieser Mur-Insel besser nur früh am Morgen oder spät am Abend.
Die fast auf der gesamten Strecke beiderseits mit Bäumen und Büschen bewachsenen und teilweise steilen Ufer der Mur erfordern gute Trittsicherheit. Es sind Wander- und Radwege entlang der Mur, wo man auch „bequeme“ Einstiegstellen findet. Das Waten gestaltet sich aufgrund des sauberen Untergrundes bei Normalwasserstand recht gut. Durch Schwellbetrieb, der unregelmäßig erfolgt, erhöht sich allerdings der Wasserdruck und man wechselt dann einfach in seichtere Bereiche des Flusses. Platz zum Präsentieren der Fliege ist an der ca. 10 bis 15m breiten Mur genug vorhanden.
Ab Glashütte entstanden durch das stärkere Gefälle teilweise schöne Strukturen mit großen Steinblöcken im Wasser bis zur Einmündung des Zederhausbaches. Dort geht das Revier III in den Zederhausbach über, der offensichtlich deutlich mehr Wasserführung einbringt, als die Mur selbst. Genauso glasklar fließend wie die Mur, hat dieser Gebirgsbach meist starkes Gefälle und ist nicht einfach zu befischen. Der Fischbestand an Bachforellen hält sich in Grenzen, da es nicht allzu viele gute Unterstände gibt. Die Uferzonen sind teils besonders dicht mit Büschen oder Bäumen bewachsen und es gibt nur wenige Zugänge zu interessanten Wasserstrukturen.
Knapp 4 km oberhalb von Oberweißburg endet das Revier, im Bereich einer Autobahnbrücke. Der Zederhausbach gehört zur oberen Forellenregion (Bachforellen), während die Mur bis hinunter zum Einlauf des Leißnitzbaches bei St. Margarethen, der unteren Forellenregion/Äschenregion zugerechnet wird.
Das Insektenaufkommen unter Wasser ist gering, man findet winzige Eintagsfliegen-Larven und ab und zu Köcherfliegen, weshalb sich die Forellen und Äschen hauptsächlich von Fliegen und Landinsekten aus der angrenzenden Wiesenlandschaft ernähren.
Regenbogenforellen sind häufiger als Bachforellen, Äschen findet man fast nur im obersten Teil der Mur. Es ist nicht leicht, den Fischbestand zu erfassen, denn der
unregelmäßig einsetzende Schwellbetrieb verändert das Fressverhalten der Fische täglich neu. Bei starker Sonneneinstrahlung ist besonders ruhiges Verhalten am Wasser wichtig, denn diese wilden Fische sehen sehr gut in diesem sehr klarem Wasser! Wenn Fliegenmuster in Dead-Drift nicht angenommen werden, raten wir, gut schwimmende Rehhaar-Sedges langsam auf der Oberfläche schlittern zu lassen. Solche „zappelnden“ Imitationen lässt sich kaum eine Forelle entgehen.
Fischereibestimmungen (Stand 2021)
Saison: 1. Juni bis 30. September.
Nur Fliegenfischen, absolut widerhakenlos, keine Entnahme, catch&release. Gefangene Fische müssen im Wasser ausgehakt und schonend freigelassen werden.
Die Strecke ab der Zederhausbach-Mündung bis zur Murbrücke in St. Michael darf ausschließlich nur mit der Trockenfliege befischt werden!!
Bei den anderen Streckenabschnitten sind Trockenfliegen, Nassfliegen und Nymphen erlaubt.
Tageskartenpreis für Revier III (Mittlere Mur inkl. Zederhausbach):
60,00 € zzgl. Österreichische Landesabgabe 13,50 €.
Kartenausgabe:
Manfred und Maria Bliem
Haus Beckenbauer
St. Martinerstr.21
A-5582 St. Michael
Tel.: 0043-6477-8371
email: beckenbauer@sbg.at
Kontakt zu einem Guide kann man bei Familie Bliem erhalten, falls Zufahrten und Parkmöglichkeiten an der Mur und Zederhausbach nicht bekannt sind.
WICHTIG: nachdem die Fischerei-Lizenzkarten limitiert sind, ist es unbedingt erforderlich, rechtzeitig und vor Unterkunftsbuchung bei Familie Bliem die Karten zu reservieren!
Für nichtfischende Begleitpersonen oder Familien bietet das Lungau rund um St. Michael ein riesiges Angebot an Sommeraktivitäten. Die Vielzahl an Rad- und Wandertouren für Bergliebhaber ist bemerkenswert, Nordic-Walking, 18-Loch Golfplatz, Freibad in St. Michael, Paragliding, Tennis, Abenteuerpark am Katschberg, Pony-Alm, Reiten, Kutschenfahrten, Jagdrevier für Gäste u.v.m. und Veranstaltungen zu Brauchtum, Tradition und Kultur.
Bericht: Royal Flyfishing
Fotos/Layout/Fotogalerie: Eva Geigl
Mur und Zederhausbach Fotogalerie
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